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ALLGEMEINE PRODUKTINFORMATIONEN

Thermoplastische Polyolefine (TPO), auch flexible Polyolefine (FPO), sind Polymere (Kunststoffe), die ausschließlich auf Kohlenstoff und Wasserstoff basieren. Genauer gesagt handelt es sich um Polymere aus leichten Alkenen, ungesättigten Kohlenwasserstoffen wie Ethylen und Propylen. In der Industrie werden diese Stoffe oft als Olefine statt als Alkene bezeichnet. Diese weit verbreiteten Kunststoffe finden seit Jahrzehnten Anwendung für die Abdichtung von Flachdächern, im Wasserbau und im Bauwesen sowie für dekorative Auskleidungen von Teichen, Schwimmteichen und Swimmingpools. TPO gilt allgemein als äußerst umweltfreundliche Dichtungsbahn und verbindet die Langlebigkeit von EPDM mit der thermischen Schweißbarkeit und dem Farbspektrum von PVC-P.

ROHSTOFFE

SIKAPLAN WT und AGRU RELAX sind TPOs, die hauptsächlich aus einer Polypropylen- bzw. Polyethylenmatrix bestehen. Zwischen der oberen und unteren Schicht beider Membranen befindet sich eine Glasfaserverstärkung, die nicht nur zu hervorragenden mechanischen Eigenschaften wie Durchstoß- und Reißfestigkeit beiträgt, sondern auch zu einer längeren Lebensdauer der Membran, was sich unmittelbar positiv auf die Umweltbilanz auswirkt.
 
KEINE WEICHMACHER

TPO-Membranen enthalten keine Weichmacher. Flüssige Weichmacher (oder Phthalate) migrieren oder verdunsten bei Kontakt mit bestimmten Substanzen oder Hitze sowie durch Alterung aus der Membran. Durch den Verlust von Weichmachern verhärten diese Membranen und es können sich Risse bilden, insbesondere bei kälteren Temperaturen. Durch den Verzicht auf Weichmacher sind TPO-Membranen langlebiger und umweltfreundlicher. Greenpeace kämpft seit Jahrzehnten erfolgreich gegen die Verwendung von Weichmachern (Phthalaten), da diese erhebliche Risiken für Mensch und Umwelt darstellen.

Im Text zur Initiative „Go PVC Free“ von Greenpeace heißt es (übersetzt): … „Nur wenige Verbraucher wissen, dass PVC der schädlichste aller Kunststoffe ist.“ Tatsächlich ist dieser Alltagskunststoff einer der giftigsten Kunststoffe auf unserem Planeten. PVC belastet Mensch und Umwelt während seines gesamten Lebenszyklus von der Herstellung über die Verwendung bis zur Entsorgung.

Auch verschiedene Verbraucherorganisationen setzen sich mit diesem Thema auseinander und warnen vor diesen stark umweltverschmutzenden Füllstoffen (siehe Umweltbundesamt Deutschland und Umweltbundesamt Österreich). Selbst das „Steunpunt beleidsrelevant onderzoek“ (Forschungszentrum für politische Belange) der flämischen Regierung warnt vor den schädlichen Auswirkungen von Weichmachern und stellt sogar fest, dass Weichmacher in Gewässern schädliche Langzeitwirkungen haben können.  

Apple Inc. stuft PVC und Phthalate in seiner Nachhaltigkeitserklärung sogar als „die schlimmsten Giftstoffe“ ein. Ein von der Stadt Toronto veröffentlichtes Papier nennt auf den Seiten 3 und 4 über 50 multinationale Unternehmen und große Marken, die PVC in ihren Produkten, Gebäuden und Verpackungen verboten haben.

KEINE CHLORIDE

TPOs enthalten keine Chloride. Bei der Verbrennung von Chloriden bei Temperaturen zwischen 300 und 900 °C entstehen Dioxine und korrosive Verbrennungsgase. Dies hat Folgen für das Recycling von chlorhaltigen Materialien, aber auch für die Verarbeiter (Schweißer), da die Schweißtemperatur bzw. das Schweißfenster genau in dem oben genannten Temperaturbereich liegt. Auch Greenpeace weist auf diese Problematik hin, ebenso wie die Europäische Kommission.
 
Im englischen Wikipedia-Artikel zu PVC heißt es in Abschnitt „Dioxine“:
 
„Im Februar 2007 veröffentlichte das Technical and Scientific Advisory Committee des US Green Building Council (USGBC) seinen Bericht über Gutschriften für PVC-vermeidende Materialien für das LEED Green Building Rating System. Der Bericht kommt zu dem Schluss, dass ‚kein einzelnes Material in allen Kategorien der Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit und die Umwelt am besten oder am schlechtesten abschneidet‘, dass aber ‚PVC aufgrund des Risikos von Dioxinemissionen durchweg zu den schlechtesten Materialien in Bezug auf die Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit gehört‘.“

Im selben Artikel wird unter dem Stichpunkt „Vinylchloridmonomer“ ein Zusammenhang zwischen der Verarbeitung von PVC und bestimmten Krebsarten hergestellt.

„In den frühen 1970er Jahren wurde die Karzinogenität von Vinylchlorid (meist Vinylchloridmonomer oder VCM genannt) mit Krebserkrankungen bei Arbeitern in der Polyvinylchloridindustrie in Verbindung gebracht. Insbesondere bei Arbeitern in der Polymerisationsabteilung eines Werks von B.F. Goodrich in der Nähe von Louisville, Kentucky, wurden Angiosarkome der Leber (Hämangiosarkome) diagnostiziert, eine seltene Erkrankung. Seitdem haben Studien mit PVC-Arbeitern in Australien, Italien, Deutschland und Großbritannien bestimmte Arten von berufsbedingten Krebserkrankungen mit der Exposition gegenüber Vinylchlorid in Verbindung gebracht, und es ist allgemein anerkannt, dass VCM krebserregend ist.“ Die Technologie zur Entfernung von VCM aus Produkten ist gemäß den entsprechenden Vorschriften streng geworden.

Dies wurde in der Vergangenheit sogar im belgischen Parlament vorgebracht. Dort hieß es:

„Die Studie, die auf Messungen in den Niederlanden, Schweden und Norwegen basiert, deutet darauf hin, dass die Produktion von EDC/VCM eine enorme Quelle für hochgefährliche chlorierte Kohlenwasserstoffe ist. Die Studie legt auch nahe, dass die Industrie das Problem der Verschmutzung durch chlorierte Kohlenwasserstoffe bei der PVC-Produktion herunterspielt. Es ist jedoch wissenschaftlich erwiesen, dass bei der PVC-Produktion Dioxine und verwandte chlorierte Substanzen entstehen. Es gibt keinen Grund zu der Annahme, dass die Situation in Belgien eine andere ist. Aktuelle wissenschaftliche Untersuchungen weisen auch auf die Gefahren von Dioxinen für die menschliche Gesundheit hin.“

HERSTELLUNG

Der Herstellungsprozess von TPO-Membranen erfolgt durch Extrusion und hat aufgrund des geringen Energieverbrauchs nur begrenzte Auswirkungen auf die Umwelt. Die verwendeten Polymere und Zusatzstoffe stellen keine Gefahr für Mensch und Umwelt dar. Darüber hinaus wird die Arbeitsumgebung nicht durch Staubpartikel belastet, die während des Produktionsprozesses freigesetzt werden. Schließlich ist die Menge der während des Hochtemperatur-Extrusionsprozesses freigesetzten Stoffe vernachlässigbar. Dies wird auch in dem oben genannten Greenpeace-Papier bestätigt:

„Polypropylen wird zu Recht als „Material der Zukunft“ bezeichnet. Denn neben seinen hervorragenden Eigenschaften bietet es alle Vorteile einer ökologisch sauberen Produktion.“

ÄUSSERST LANGLEBIG

Sarnafil (2009 von SIKA übernommen) begann Ende der 1980er Jahre mit der Produktion von thermoplastischen Polyolefinen und gilt weltweit als Pionier für TPO-Dichtungsbahnen. Vom Institut für Bautenschutz, Baustoffe und Bauphysik in Deutschland durchgeführte Nachhaltigkeitsstudien zeigen, dass TPO bei exponierten Anwendungen eine Lebenserwartung von über 55 Jahren hat. Verschiedene Hersteller berichten von Projekten, die über 25 Jahre alt und immer noch in sehr gutem Zustand sind.

EINFACH ZU RECYCELN

Heute werden alle Abfälle aus der Produktion und dem Zuschneiden der Folie während des Produktionsprozesses vollständig recycelt. Die Tatsache, dass keine Schwermetalle enthalten sind, ermöglicht und erleichtert das vollständige Recycling der Membran bzw. die Entsorgung durch Verbrennung am Ende ihrer Lebensdauer. Bei vollständiger Verbrennung entstehen lediglich die ungiftigen Stoffe Kohlendioxid und Wasser. Die Verbrennung von Polyethylen und Polypropylen stellt daher keine Gefahr für Mensch und Umwelt dar.

UNSER BEITRAG ZUR BEKÄMPFUNG DES KLIMAWANDELS

Wir sind davon überzeugt, dass auch wir einen Beitrag zur Sensibilisierung für die Verwendung umweltfreundlicher und gesünderer Materialien leisten können. Dies ist auch der rote Faden in unserem Sortiment an Produkten und Systemen. Um diesen Weg weiterzugehen, haben wir unseren ökologischen Fußabdruck von Ecolife berechnen lassen, wodurch uns unsere Umweltauswirkungen noch einmal verdeutlicht wurden.

Zur Berechnung unserer CO2-Emissionen wurden folgende Kriterien herangezogen:

  • Jährlicher Dieselverbrauch

  • Jährlicher Stromverbrauch im Büro und auf den Baustellen

  • Wasserverbrauch

  • Materialtransport

  • Jährliche Tonnage an Baustellenabfällen, Papier/Pappe

  • Betonierte Fläche

 
Das ist eine ganze Menge. Das hat uns zum Nachdenken über unser Verhalten gebracht und wir haben überlegt, wie wir noch energiesparender arbeiten können, ohne an Effizienz einzubüßen. Vor allem aber sahen wir uns in der Pflicht, unsere aktuellen CO2-Emissionen so schnell wie möglich auszugleichen. Dazu haben wir uns an BOS+ gewendet – eine Organisation, die sich für den Schutz von Wäldern und Aufforstungsprojekte einsetzt.
 
4 HEKTAR WALD ALS AUSGLEICH FÜR UNSERE CO2-EMISSIONEN

BOS+ unterstützt nachhaltige Projekte und bindet die Menschen vor Ort eng ein. Diese profitieren kurz- und langfristig von der Aufforstung. Mehr noch: Durch die Stärkung dieser Gemeinschaften werden sie zu wahren „Verwaltern der Tropen“ und schützen große Teile des Amazonas-Regenwaldes. Der Erfolg der Investitionsprojekte liegt daher im Interesse aller. Uns gefällt dieser Ansatz und wir betrachten ihn auch als ökologisches und soziales Projekt. Konkret werden wir in den nächsten 10 Jahren 0,4 Hektar neuen Wald pro Jahr in Peru pflanzen lassen. Das ergibt eine Gesamtfläche von 4 Hektar, was ausreicht, um unsere CO2-Emissionen zu kompensieren.
 
Weitere Informationen über die Arbeitsweise und Projekte von BOS+ finden Sie unter bosplus.be.

Auch Sie können Ihren ökologischen Fußabdruck unter treecological.be berechnen, einer Kooperation zwischen BOS+ und Ecolife.

Nachhaltigkeitserklärung

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